Myopathie (CNM) beim Labrador Retriever

Myopathie (CNM) beim Labrador Retriever

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Die Erbliche Myopathie beim Labrador Retriever wurde erstmals vor 25 Jahren in den USA beschrieben und ist seitdem auch in Europa und Australien unter verschiedenen Namen bekannt, wie z.B. als Centronuclear myopathy (CNM).
Bei betroffenen Hunden mit Muskelbiopsien tritt folgendes Bild auf:
Ein grosser Teil der Skelettmuskeln ist zerstört und liegt zerklüftet oder verkleinert vor.
Andere sind übergross und das stützende Bindegewebe ist vermehrt. Ein Mangel tritt vor allem bei den für die ausdauernde Muskelarbeit benötigten Typ-2-Muskelfibrille auf. Ebenfalls ein sehr hohes Vorkommen von atrophischen oder hypertrophischen Typ-1-Muskelfibrille ist charakteristisch. Histopathologisch (Verfahren der mikroskopischen Krankheitsdiagnostik) ist eine Zentralisierung der Zellkerne innerhalb der Muskelzellen charakteristisch. Dies geschieht oft zusammen mit einer Aggregation von Mitochondrien in Bereichen ohne Muskelfibrille.
Typische Symptome:
– Hypotonie
– generalisierte Muskelschwäche
-eine abnormale Haltung und ein steifer Gang
Betroffene Tiere sind nur schwach belastbar und kollabieren schnell, wenn sie der Kälte ausgesetzt werden. Unter Belastung tritt Muskelatrophie auf, die teilweise auch die Kopfmuskeln betrifft. Erste Symptome werden im Alter zwischen 6 Wochen und 7 Monaten festgestellt.

Die Erbliche Myopathie beim Labrador Retriever wird im Gegensatz zur X-chromosomal rezessiven Muskeldystrophie beim Golden Retriever autosomal rezessiv vererbt. Dies bedeutet das ein Hund “nur” an Myopathie erkrankt, wenn er je ein betroffenes Gen von Vater und Mutter erhält, also Vater- und Muttertier das Gen tragen. Dies bedeutet, das Tiere mit nur einem betroffenem Gen selbst nicht erkranken, aber die Erbanlage mit einer Wahrscheinlichkeit von 50% an ihre Nachkommen weitergeben.
Anlageträger müssen nicht automatisch aus der Zucht ausgeschlossen werden. Verpaart man diese mit einem Tier, das zwei gesunde Allele (Gen) besitzt, besteht der Wurf aus gesunden Tieren und Anlageträgern, die selbst nicht erkranken.
Durch gezielte Zucht ist es durchaus möglich, diese Erkrankung unter Kontrolle zu bekommen und aus der Population zu verdrängen.